Monstera Borsigiana

Die Monstera Borsigiana – Häufig verkannte Schwester

Die Monstera Borsigiana ist eine Variante der beliebten Monstera Deliciosa. Lange Zeit galt sie nur als Form oder gar als Jugendstadium der Deliciosa.

Erst in den letzten Jahren konnte sie durch genetische Analysen als eigene Art identifiziert werden. Dennoch herrscht oft noch Verwirrung um Borsigiana und Deliciosa.

Die Monstera Borsigiana zeichnet sich vor allem durch einen kompakteren Wuchs und etwas kleinere Blätter aus. Ansonsten ist sie optisch praktisch nicht von der Deliciosa zu unterscheiden.

Entdeckung und Benennung

Die Monstera Borsigiana wurde erstmals von dem deutschen Botaniker Albert Theodor Borsig in den 1960er Jahren wissenschaftlich beschrieben. Nach ihm ist sie auch benannt.

Lange Zeit galt die Borsigiana nur als Varietät oder gar als Jugendform der Monstera Deliciosa. Erst moderne genetische Analysen konnten belegen, dass es sich um eine eigene Art handelt.

Dennoch herrscht oft noch Begriffsverwirrung, da sich Borsigiana und Deliciosa äußerlich so stark ähneln. Nur erfahrene Botaniker können sie sicher unterscheiden.

Identifikation und Merkmale

Die Blätter der Monstera Borsigiana sehen auf den ersten Blick wie die der Deliciosa aus. Sie besitzen die typischen tiefen Einschnitte und entwickeln mit der Zeit Löcher.

Allerdings bleiben sie mit einer Größe von etwa 50 Zentimetern etwas kleiner. Auch die Blattstiele sind kürzer. Der Wuchs insgesamt wirkt kompakter und gedrungener.

Somit lassen sich ausgewachsene Pflanzen anhand der Wuchsform recht zuverlässig bestimmen. An jungen Exemplaren ist dies kaum möglich.

Blattmerkmale

Die Blätter der Borsigiana zeigen die gleiche Spreitenform wie bei der Deliciosa – herzförmig mit tiefen mittleren Einschnitten. Mit der Zeit bilden sich auch Fensterlöcher.

Allerdings bleibt die endgültige Blattgröße mit etwa 50 cm Länge deutlich kleiner. Auch die Blattstiele sind kürzer als bei der Deliciosa.

Wuchsform

Der Wuchs der Monstera Borsigiana ist insgesamt kompakter. Sie bleibt mit ihren Trieben und Blättern gedrungener und wächst langsamer als die ähnliche Deliciosa.

In der Natur erreicht sie nur halb so große Ausmaße wie ihre Schwesterart. Als Zimmerpflanze wird sie etwa 1 bis 2 Meter hoch, bleibt also relativ klein.

Blüten und Früchte

Die Blütenstände und Früchte der Borsigiana entsprechen denen der Deliciosa. Sie bilden die typischen kolbenförmigen gelben Blütenstände und grünlichen Fruchtähren.

Allerdings sind die Beerenzapfen etwas kleiner als bei der Deliciosa. Die Samen keimen nur sehr unregelmäßig, so dass eine gezielte Vermehrung über Generativem Material kaum möglich ist.

Natürlicher Lebensraum

Die Monstera Borsigiana stammt wie die Deliciosa aus Mittelamerika. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet dürfte sich mit der Schwesterart überlappen.

Sie kommt dort ebenfalls als Kletterpflanze in den tropischen Regenwäldern vor. Allerdings besiedelt sie eher niedrigere Bereiche im Unterholz.

Vorkommen

Das natürliche Verbreitungsgebiet der Monstera Borsigiana umfasst Teile Mittelamerikas von Mexiko bis Panama. Es überlappt sich mit dem der Deliciosa.

Genauere Daten sind nicht bekannt, da eine eindeutige Abgrenzung in der Natur aufgrund der Ähnlichkeit kaum möglich ist. Die Borsigiana gilt aber als weniger häufig.

Standortansprüche

Die Monstera Borsigiana besiedelt wie die Deliciosa die unteren Baumregionen des tropischen Regenwaldes. Sie wächst als Kletterpflanze epiphytisch auf Bäumen.

Im Gegensatz zur Deliciosa bevorzugt sie aber eher schattige Bereiche und bleibt in niedrigeren Straten. Ihre ökologische Nische ist also leicht verschieden.

Pflegeanleitung

Die Pflege der Monstera Borsigiana entsprecht weitgehend der ihrer nahen Verwandten:

  • Halbschattiger Standort
  • Gleichmäßige Bodenfeuchte
  • Leichte Düngung im Sommer
  • Alle zwei Jahre Umtopfen

Sie benötigt die gleichen abwechslungsreichen Standortbedingungen und gedeiht unter ähnlicher Pflege.

Lichtbedarf

Die Monstera Borsigiana bevorzugt wie die Deliciosa halbschattige Standorte ohne direkte Mittagssonne. Ideal sind hell durchflutete Plätze mit morgendlichem oder abendlichem Licht.

Zu dunkle Standorte führen auch bei ihr zu spärlichem Wuchs und wenig Verzweigung. Die charakteristischen Blätter bilden sich dann nicht optimal aus.

Wasser und Düngung

Wichtig ist das Vermeiden von Staunässe. Zwischen den Wassergaben sollte die Erde abtrocknen. Im Sommer alle zwei Wochen düngen, im Winter seltener. Am besten Flüssigdünger für Zimmerpflanzen verwenden.

Die Borsigiana reagiert empfindlicher auf Überdüngung als die Deliciosa. Man sollte die Düngermenge also nicht zu hoch wählen und gut beobachten.

Klimabedingungen

Die Monstera Borsigiana benötigt wie alle Monsteras warmes und feuchtes Klima. Ideal sind Temperaturen zwischen 18 bis 23°C bei einer Luftfeuchte um 60 Prozent.

Regelmäßiges Besprühen mit Weichwasser sorgt für die nötige Luftbefeuchtung. Im Winter sollten Temperaturen unter 12°C vermieden werden.

Krankheiten und Schädlinge

Die Monstera Borsigiana ist gegenüber den gleichen Problemen und Schaderregern anfällig wie auch die Deliciosa, nämlich:

  • Wurzelfäule durch Überwässerung
  • Schädlingsbefall mit Thripsen
  • Befall mit Schildläusen
  • Sonnenbrand durch zu intensive Lichteinstrahlung

Regelmäßige Kontrollen und rasche Behandlung sind wichtig, um Schäden vorzubeugen.

Wurzelfäule

Häufigste Schadursache ist eine Staunässe mit Wurzelfäule. Die Wurzeln faulen ab und die Pflanze wirft ihre Blätter ab. Sofort umtopfen und faules Wurzelwerk entfernen!

Ursache ist meist eine zu hohe Wassergabe. Unbedingt auf die richtige Menge achten und Substrat vor dem Gießen prüfen.

Schädlingsbefall

Gelegentlich kann es zu Befall mit Spinnmilben, Thripsen oder Blattläusen kommen. Diese Insekten saugen an den Blättern und schädigen die Pflanze.

Mit geeigneten Pflanzenschutzmitteln aus dem Fachhandel kann man dieser Schädlinge Herr werden. Wichtig ist die rechtzeitige Bekämpfung.

Sonnenbrand

Zu intensive Sonneneinstrahlung kann bei der Borsigiana zu Verbrennungen der Blätter führen. Betroffene Bereiche zeigen braune Flecken und Vertrocknung.

Die Pflanze vor der Mittagssonne schützen. Leichten Sonnenbrand kann man durch Schneiden der Blätter behandeln.

Vermehrung und Wachstum

Die einfache Vermehrung gelingt durch Stecklinge, die im Frühjahr geschnitten und bewurzelt werden.

Das Wachstum der Monstera Borsigiana erfolgt im Vergleich zur Deliciosa langsamer. Auch bleibt sie insgesamt etwas kompakter. Geduld ist für die Entwicklung dieser schönen und anspruchslosen Zimmerpflanze vonnöten.

Stecklingsvermehrung

Die unkomplizierteste Methode zur Vermehrung ist der Schnitt von Stecklingen im Frühjahr. Geeignet sind Triebe mit zwei bis drei Knoten.

Diese kommen entweder direkt in Anzuchterde oder bewurzeln zunächst in Wasser. Nach etwa sechs bis acht Wochen sind sie bereit für die Einpflanzung.

Entwicklung junger Pflanzen

Jungpflanzen benötigen viel Licht und Wärme sowie eine gleichmäßig feuchte Erde. Erst nach zwei bis drei Jahren erreichen sie die charakteristische Blattform und beginnen zu ranken.

Etwas Geduld ist also erforderlich, bis die Borsigiana ihr typisches Erscheinungsbild entfaltet. Regelmäßiger Rückschnitt fördert die Verzweigung.

Wachstumsbedingungen

Für kräftiges Wachstum sollte die Borsigiana hell, aber ohne Mittagssonne stehen. Die Temperatur sollte 18 bis 23°C betragen. Auch hohe Luftfeuchtigkeit ist förderlich.

Regelmäßige Düngergaben, besonders im Sommer, unterstützen die Entwicklung. Alle zwei Jahre sollte frisches Substrat verwendet werden.

Besondere Hinweise

Aufgrund der großen Ähnlichkeit zur Deliciosa wird die Borsigiana häufig fälschlicherweise damit verwechselt oder als Jugendform gesehen. Beim Kauf sollte man daher auf einen erfahrenen Verkäufer mit Pflanzenkenntnissen achten.

Unterschiede zur Deliciosa

Die Monstera Borsigiana unterscheidet sich von der Deliciosa hauptsächlich durch die etwas kleineren Blätter und den insgesamt kompakteren Wuchs.

Junge Exemplare sind kaum voneinander zu unterscheiden. Erst ausgewachsen wird der Unterschied im Wuchs deutlich. Die Blattgröße bleibt bei der Borsigiana kleiner.

Identitätsprüfung beim Kauf

Viele angebotene “Monstera Deliciosa” sind in Wirklichkeit Monstera Borsigiana. Beim Kauf sollte man daher beim Händler auf Nashweise der Artidentität bestehen.

Gute Kenntnisse sind erforderlich, um Borsigiana und Deliciosa sicher unterscheiden zu können. Laien können sich leicht täuschen lassen und die falsche Art erwerben.

Pflegeansprüche

In der Pflege bestehen kaum Unterschiede zwischen den beiden nahe verwandten Arten Borsigiana und Deliciosa.

Beide benötigen die gleichen Standortbedingungen und Pflegemaßnahmen. Lediglich beim Dünger sollte man bei der Borsigiana etwas vorsichtiger vorgehen, da sie empfindlicher reagiert.